- KLASSENSTUFE
- Klasse 7-8
Oberstufe
- ARBEITSBEREICH
- Plastik/Körper/Raum
Mischtechnik
- CONNECTION
- Richard Barnes Diorama Schaukasten
- SCHWIERIGKEIT
- ⬣ ⬣ ⎔
- ZEITAUFWAND
- ⬣ ⬣ ⎔
Benötigte Materialien
Arbeitsauftrag
„Gestalte ein Diorama mit den dir zur Verfügung stehenden Materialien. Entwickle eine eigene Bildidee, die im Kontrast zur Verpackung steht und suche gestalterische Umsetzungsmöglichkeiten.“
Vorwort
Dass Kunstlehrer*innen Jäger und Sammler sind, ist allseits bekannt. Nachdem unsere Schule viele technische Geräte angeschafft und eine große Menge Verpackungsmaterial gehortet hatte, entschlossen wir uns, die hochwertige Kartonage für dieses Unterrichtsvorhaben zu nutzen.
Selbstredend könnte man auch anstelle der High-End-Kartonage den Deckel eines Schuhkartons oder sonstige Verpackungskästen zweckentfremden. Will man die Kartonage an sich in die gestalterische Auseinandersetzung miteinbeziehen, bietet es sich jedoch durchaus an, Verpackungsmaterialien technischer Geräte mitbringen zu lassen, wenn man im Schulhauskeller nicht fündig wird.
Die Schüler*innen einer neunten Klasse erhielten die Aufgabe, die Verpackung zu einem Diorama umzugestalten. Inhaltliche oder gestalterische Vorgaben gab es nur wenige. Sie sollten allerdings eigene Bildideen entwickeln, die im Kontrast zur Verpackung stehen.
In unteren Jahrgangsstufen ist es ratsam, konkretere Aufgabenstellungen zu formulieren.
Step by Step
Diorama
Dioramen finden wir häufig in naturkundlichen oder technischen Museen – nicht selten sind die Schaukästen vor allem in Naturkundemuseen lebensgroß. Häufig werden plastische Landschaftselemente oder präparierte Tiere in eine gemalte Hintergrundkulisse gesetzt, wodurch die maximale Illusion von räumlicher Tiefe erreicht wird. Auch die Veränderung des Maßstabs vom Vorder- zum Hintergrund steigert die Wirklichkeitsnähe.
Erfunden wurde das Diorama im 19. Jahrhundert von Louis Daguerre, der eine Theaterbühne abgedunkelt und mit teilweise lichtdurchlässigen Leinwänden versehen hatte, die von vorne und hinten mit unterschiedlichen Motiven bemalt und abwechselnd mit Lichtstrahlern beleuchtet wurden.
In höheren Jahrgangsstufen lohnt sich die unterrichtliche Beschäftigung mit dem Werk des zeitgenössischen Künstlers Richard Barnes, der sich kritisch mit der historischen und musealen Präsentationsform des Dioramas auseinandersetzt. In seinen Arbeiten demaskiert er die voyeuristische Zurschaustellung von Mensch und Tier sowie den kolonialen Blick auf fremde Kulturen.
Nachdem sich die Schüler*innen anhand einiger Bildbeispiele mit historischen und zeitgenössischen Dioramen beschäftigt hatten, setzten sie sich mit dem Arbeitsauftrag auseinander.
In unserem Fall konnten sie im Anschluss die Nobelkartonage des Godfathers of Verpackung upcyclen. Der Großteil der Klasse wählte die länglichen Verpackungsboxen aus. Mit Cuttern, Scheren und Zangen wurde zunächst das „Innenleben“ der Boxen entfernt. Teilweise wurden einzelne Verpackungselemente im späteren Gestaltungsprozess weiter verwendet.
Zunächst planten die Schüler*innen das Gestaltungsvorhaben, indem sie ihre Überlegungen in Skizzen festhielten. In dieser wichtigen Planungsphase werden erste formale Entscheidungen getroffen. Wichtig ist, dass die Schüler*innen ihre Visionen in Kleingruppen diskutieren können und dass sie durch die Impulse der Klassenkamerad*innen zur vertiefenden Auseinandersetzung angeregt werden. Die Lehrkraft steht in dieser Phase beratend zur Seite und kann Auskunft geben, ob die bildnerische Umsetzung mit den vorhandenen Mitteln realisierbar ist.
Klebefläche
Klebefläche
In den Folgestunden gestalteten die Schüler*innen ihren Schaukasten. Zunächst gestaltet man den Hintergrund mit Acrylfarbe. Die einzelnen Bildelemente, die später im Diorama gestaffelt angeordnet und montiert werden, zeichnet und malt man am besten auf kräftiges Tonpapier. Wichtig ist hierbei, einen Steg einzuplanen, der später dazu dient, das Bildelement anzukleben (siehe im Bildbeispiel Hinweis 1 & 2). Je nach Position und Größe des Elements sollte neben dieser Klebefläche ein Abstandhalter zugeschnitten und angeklebt werden. Dieser stabilisiert und sorgt dafür, dass sich größere Bildelemente nicht nach vorne oder hinten neigen.
Am Ende der Unterrichtseinheit beurteilen die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Selbsteinschätzungsbogens ihren Gestaltungsprozess und das Arbeitsergebnis hinsichtlich der im Vorfeld gemeinsam erarbeiteten Bewertungskriterien.
MATERIALIEN DOWNLOAD & PRINT
Wenn du dieses Unterrichtsvorhaben in deinem Kunstunterricht durchführen willst, kannst du dir hier das gesamte Materialpaket kostenlos als PDF downloaden. So hast du die Materialliste, Arbeitsaufträge, Bildbeispiele und bei manchen Einheiten auch Arbeitsblätter für deine Schülerinnen und Schüler zur Hand.
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Über den Autor
Simon
Simon ist Kunstlehrer an einer Realschule in Baden-Württemberg. In seinem Klassenzimmer bemüht er sich, seinen Schülern authentische und aussagekräftige Erfahrungen zu bieten, die Imagination, Kreativität und Zusammenarbeit fördern und die Kinder und Jugendliche dazu herausfordern, Fähigkeiten zur Problemlösung und zum kritischen Denken zu entwickeln. Er versucht seinen Schülern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie sich frei ausdrücken und durch persönliches Erproben wachsen können.
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