- KLASSENSTUFE
- Klasse 1-4
Klasse 5-6
- ARBEITSBEREICH
- Grafik
Mischtechnik
- SCHWIERIGKEIT
- ⬣ ⎔ ⎔
- ZEITAUFWAND
- ⬣ ⬣ ⎔
Benötigte Materialien
Arbeitsauftrag
„Entwirf eine antike Flugmaschine und beschrifte deine technische Zeichnung mit einer verschlüsselten Geheimschrift.“
Auf einen Blick
Nachdem die Schüler:innen einer 5. Klasse ausgewählte technische Zeichnungen verschiedener Flugmaschinen von Leonardo da Vinci, Otto Lilienthal und von den Gebrüder Montgolfier bestaunt haben, wird eine Geheimschrift entwickelt und ein alt erscheinendes Zeichenpapier durch lösliches Kaffeegranulat hergestellt. Als Nächstes werden antike Flugobjekte erfunden und auf ein Konzeptpapier skizziert. Schließlich wird die Skizze mit verschlüsselten Texten auf das stark gealtert erscheinende Papier übertragen.
Step by Step
Der Einstieg in das Unterrichtsvorhaben erfolgt über die Auseinandersetzung mit antiken technischen Zeichnungen verschiedener Flugmaschinen von Leonardo da Vinci, Otto Lilienthal und von den Gebrüder Montgolfier. Die Schüler:innen arbeiten die Funktion und Notwendigkeit technischer Skizzen heraus. Weiter analysieren sie die Formsprache von antiken Konstruktionsskizzen und Bauplänen.
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die eigentümlich erscheinende Schrift Leonardo da Vincis. In seinen technischen Zeichnungen schrieb er stets von rechts nach links in einer Art Spiegelschrift. Auch wenn ohnehin nur wenige Menschen in dieser Zeit des Lesens mächtig waren, nutzte er diese einfache, aber wirkungsvolle Geheimschriftvariante.
In der folgenden Arbeitsphase stellen die Schüler:innen mit einfachen Mitteln stark gealtert erscheinendes Zeichenpapier her. Es empfiehlt sich, vor der Kunststunde in einer ausreichend großen Karaffe löslichen Bohnenkaffee mit Wasser zu vermengen. Allzu „kräftig“ sollte der Kaffee nicht sein, sodass der Zeichengrund später nicht zu dunkel wird.
Die Schüler:innen legen zunächst den Arbeitsplatz mit Zeitungspapier aus und erhalten einen breiten Borstenpinsel, ein kräftiges DIN A3 Tonpapier und einen Becher, der mit etwas Kaffee gefüllt ist.
Das Tonpapier wird nun mit einem breiten Borstenpinsel mit Kaffee satt bestrichen. Wenn sich dabei kleinere Kaffeepfützen auf dem leicht gewellten Papier bilden, ist dies nicht tragisch. Man sollte lediglich darauf achten, dass keine Pinselstriche mehr zu sehen sind. Anschließend dürfen die Schüler:innen eine Prise des Kaffeegranulats über einige Stellen des noch nassen Zeichenpapiers streuen. Die Kaffeekörner lösen sich auf dem feuchten Grund auf (siehe Video).
Am Ende balancieren die Schüler:innen das beim Tragen möglichst waagrecht gehaltene Zeichenpapier zum Trockengestell.
Die Schüler:innen entwickeln nun für ihre rätselhafte Konstruktionszeichnung eine eigene Geheimschrift. Im Netz finden sich viele Anregungen für die Entwicklung einer codierten Schrift. Etwaiges Bildmaterial kann an einem Materialtisch ausgelegt werden. Wichtig ist vor allem, dass die für die Buchstaben jeweilig stellvertretend entworfenen Zeichen einfach und schnell zu zeichnen sind, sodass später in der Geheimschrift rasch geschrieben werden kann.
Gerne darf das zum kostenlosen Download bereitstehende Arbeitsblatt verwendet werden.
Sollten einzelne Schüler:innen besonders rasch die persönliche Geheimschrift entwickelt haben, können sie auf der zweiten Seite des PDFs eine geheime Botschaft schreiben.
In der zweiten Doppelstunde lassen sich die Schüler:innen erneut von antiken technischen Zeichnungen, die zur Ansicht auf einem Tisch ausgelegt sind, inspirieren.
In einem Unterrichtsgespräch werden der Einsatzbereich und die Funktion von technischen Zeichnungen nochmals besprochen.
Das grafische Dokument enthält alle erforderlichen Informationen, um eine Maschine verstehen und herstellen zu können. Schon in frühesten Konstruktionszeichnungen wurde die perspektivische und maßstabsgetreue Darstellung eines technischen Geräts oftmals virtuos umgesetzt. In den unteren Jahrgangsstufen sollte man die perspektivischen Mittel zur Steigerung der Raumwirkung und Plastizität von Körpern noch nicht einfordern. Jedoch sollten die Kinder darin bestärkt werden, grundlegende Raumbeziehungen (z.B. Größe, Position, Überschneidung, Staffelung) auf der Bildfläche darzustellen.
Im Anschluss fertigen die Schüler:innen auf einem Konzeptpapier Skizzen einer frei erfundenen Flugmaschine an. Einzelne Teile ihres Flugobjekts werden in ihrer Geheimschrift näher erläutert. In Zwischenbesprechungen bekommen die Schüler:innen Anregungen zur Weiterarbeit.
In der dritten Doppelstunde wird die Skizze auf das herrlich vergilbt erscheinende und vermeintlich stark gealterte Zeichenpapier übertragen. Die Schüler:innen zeichnen nun mit schwarzen Finelinern. Sollten Federhalter, Tuschefedern und Tusche zur Verfügung stehen, bietet es sich an, diese einzusetzen, da durch den ein oder anderen Tuscheklecks die Gesamtwirkung einer vermeintlich antiken Konstruktionszeichnung verstärkt werden würde.
In einem abschließenden Museumsrundgang erläutern die Kinder ihre gestalterischen Entscheidungen. In dieser Phase werden die Arbeiten im Klassenverband gewürdigt.
Museumsrundgang (Kommunikative Variante)
Am Ende der Stunde werden die Arbeiten wie in einem Museum oder einer Kunstgalerie im Kunstraum an den Wänden befestigt. Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Es gibt „Expert:innen“ und „interessierte Besucher:innen“. Die „Expert:innen“ stellen sich zu ihrer Arbeit und geben einzelnen „Besuchergruppen“ Auskunft über ihre Arbeit. Nach Abschluss dieser Phase werden die Rollen getauscht. Die Schüler:innen haben die Aufgabe, über die entstandenen Ergebnisse zu diskutieren und sich ein ästhetisches Urteil zu bilden. Zur Unterstützung könnte man den „Besucher:innen“ einen Fragenkatalog mit an die Hand geben. Da mehrere Präsentationen gleichzeitig durchgeführt werden, wird in dieser Variante ein hohes Maß an Kommunikation über gestalterische Entscheidungen gefördert.
Reflexion und Kriterien der Bewertung
Am Ende der Unterrichtseinheit beurteilen die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Selbsteinschätzungsbogens ihren Gestaltungsprozess und das Arbeitsergebnis hinsichtlich der im Vorfeld gemeinsam erarbeiteten Bewertungskriterien.
MATERIALIEN DOWNLOAD & PRINT
Wenn du dieses Unterrichtsvorhaben in deinem Kunstunterricht durchführen willst, kannst du dir hier das gesamte Materialpaket kostenlos als PDF downloaden. So hast du die Materialliste, Arbeitsaufträge, Bildbeispiele und bei manchen Einheiten auch Arbeitsblätter für deine Schülerinnen und Schüler zur Hand.
Die Materialien darfst du selbstverständlich für deinen Unterricht verwenden. Wir freuen uns auch, wenn du unsere Materialien in deinen Sozialen Netzwerken namentlich erwähnst und bestenfalls lobst. Achte hierbei jedoch darauf, dass du in deinem Post auf unsere Homepage oder unser Profil auf Instagram, Facebook oder Pinterest verlinkst.
Es ist dir untersagt, die Materialien zu verbreiten, zu verändern und zu vervielfältigen, da unsere Inhalte urheberrechtlich geschützt sind. Auch dürfen die Materialien nicht kommerziell verwendet werden und die Quellenangaben nicht aus den Materialien entfernt werden.
Über den Autor
Simon
Simon ist Kunstlehrer an einer Realschule in Baden-Württemberg. In seinem Klassenzimmer bemüht er sich, seinen Schülern authentische und aussagekräftige Erfahrungen zu bieten, die Imagination, Kreativität und Zusammenarbeit fördern und die Kinder und Jugendliche dazu herausfordern, Fähigkeiten zur Problemlösung und zum kritischen Denken zu entwickeln. Er versucht seinen Schülern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie sich frei ausdrücken und durch persönliches Erproben wachsen können.
Die Unterrichtsidee ist super! Meine 5er hatten sehr viel Spaß während der Unterrichtseinheit. Ich habe zum Einstieg in die ersten beiden Doppelstunden je ein Kapitel aus dem Buch „Ein Fall für den Meisterschüler – ein Ratekrimi um Da Vinci“ vorgelesen, die perfekt zu den Themen „Geheimschrift“ und „Erfindungen/Flugmaschinen“ passen.
Vielen Dank für diesen kreativen Unterrichtsvorschlag!