Benötigte Materialien
Arbeitsauftrag
„Gestalte deinen Namen mit Hilfe eines Fluchtpunkts, sodass er räumlich erscheint und die Gesamtgestaltung deine Persönlichkeit spiegelt.“
Auf einen Blick
Die Schülerinnen und Schüler gestalten in dieser Unterrichtseinheit ihren Namen zentralperspektivisch und erlernen dabei, wie sie auf einer Ebene Tiefe darstellen können.
Zunächst werden im oberen Bereich des DIN A3-Querformats die einzelnen Buchstaben des Vornamens so gesetzt, dass die Bildbreite gleichmäßig und formatfüllend genutzt wird. Es können weitere geometrische Elemente oder Symbole eingezeichnet werden. Nun wird auf der Rückseite des Blattes ein Konzeptpapier mit Kreppband befestigt, sodass dieses unten etwas heraussteht. So kann außerhalb des Bildformats ein Fluchtpunkt gesetzt werden, zu welchem alle in die Tiefe zielenden Fluchtlinien führen werden.
Anschließend werden von allen Eckpunkten der Buchstaben und Bildelemente mit einem Bleistift sachte Fluchtlinien zum Fluchtpunkt gezogen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass einige Fluchtlinien von angrenzenden Flächen überdeckt werden.
Am Ende werden die jeweiligen Flächen mit Buntstiften ausgemalt. Flächen, die nach unten zeigen, erhalten einen von den Seitenflächen abweichenden Tonwert oder Helligkeitsgrad. Diese Farbtonabstufung trägt ebenfalls zur räumlichen Wirkung bei. Am Ende werden mit einem schwarzen Filzstift oder Fineliner alle Umrisslinien nachgezeichnet, um die Stahlkraft der Farben zu erhöhen und die Farbtonunterschiede zwischen den einzelnen Farbflächen deutlicher zu machen.
Step by Step
Zu Beginn der Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Schrift und der Darstellung von Buchstaben. Entsprechend der Klassenstufe bleibt abzuwägen, wie tiefgreifend man sich dem weiten Feld der Typographie nähert. Es ist jedoch ratsam zumindest einige Schriftarten / -familien und die Wirkung von serifenloser und serifenbetonter Schriftgruppen zu vergleichen. Im Netz gibt es einige Seiten (bspw. www.dafont.com – siehe Screenshot), auf denen die Schüler ihren Namen in verschiedenen Schriftarten darstellen lassen könnten und so die von der Schrift ausgehenden Wirkung vergleichen könnten. In einem Textverarbeitungsprogramm kann man ebenso Schriftarten gegenüberstellen und den Namen der Schülerinnen und Schüler bestenfalls in verschiedener Schriftdarstellung ausdrucken. Es ist darauf zu achten, dass man den Fokus vor allem auf flächige und kantige Blockschrift legt, da später einzelne Buchstaben perspektivisch dargestellt werden sollen.
Nach der Schriftart-Recherche werden im oberen Drittel des DIN A3-Querformats die Buchstaben des Vornamens so gesetzt, dass die Bildbreite gleichmäßig und formatfüllend genutzt wird. Hat der Vorname nur wenige Buchstaben, so müssen diese entsprechend größer gezeichnet und die Abstände angepasst werden. Hier ergibt es Sinn, zunächst sachte die Position und Größe der Buchstaben grob mit einem Bleistift zu skizzieren. Es können auch weitere geometrische Elemente oder schmückende Symbole eingezeichnet werden.
Zu Beginn der zweiten Doppelstunde kannst du zunächst erarbeiten, mit welchen Ordnungs- und Darstellungsweisen Räumlichkeit auf einer Bildebene vorgetäuscht werden kann. Für das folgende Vorhaben sind vor allem die raumschaffenden Mittel „Überdeckung“, „Verkleinerung nach der Tiefe“ und die „Tonwertveränderung“ wichtig.
Auch sollte man kurz auf die scheinräumliche Darstellung mit den Mitteln der Fluchtpunktperspektive eingehen. Mithilfe der Fluchtpunktperspektive wird die Konstruktion des Tiefenraums auf einer Bildebene ermöglicht. An dieser Stelle könnte man auch einen kleinen Exkurs in die Kunstgeschichte einschieben. Entwickelt wurde die Fluchtpunktperspektive in der Renaissance, entdeckt wurde sie bereits um 1420 von Brunelleschi (Architekt in Florenz). Anhand des Gemäldes „Das Abendmahl“ von Leonardo da Vici kann die perspektivische Tiefendarstellung gut erläutert werden.
Das Grundprinzip, dass jede in die Tiefe laufende Gerade in perspektivischer Verkürzung erscheint und sich alle Fluchtlinien in einem Fluchtpunkt treffen, sollte in jedem Fall erklärt werden. Als Vorübung können die Schülerinnen und Schüler auf einem Arbeitsblatt das Erlernte erproben und anwenden, indem sie weitere Quader perspektivisch korrekt einzeichnen.
Nach der Einführung in die Grundprinzipien der Fluchtpunktdarstellung, wird auf der Rückseite des Blattes ein Konzeptpapier mit Kreppband befestigt, sodass dieses unten etwas heraussteht. Falls man Post-Its zur Hand hat, kann man auch diese am unteren Rand der Rückseite anheften. So kann außerhalb des Bildformats ein Fluchtpunkt gesetzt werden, zu welchem alle in die Tiefe zielenden Fluchtlinien führen werden (siehe Hotspot 1). Läge der Fluchtpunkt innerhalb des Bildes, würde in diesem Bereich ein immer größer werdendes unschönes Durcheinander entstehen, da nicht immer alle Linien hundertprozentig im Fluchtpunkt landen. Zudem werden die später zu bemalenden Flächen immer enger und so wird oftmals über die Linien hinausgemalt. Durch diesen kleinen Trick werden kleinere Ungenauigkeiten leichter verziehen.
Anschließend werden von allen Eckpunkten der Buchstaben und Bildelemente mit einem Bleistift sachte Fluchtlinien zum Fluchtpunkt gezogen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass einige Fluchtlinien von angrenzenden Flächen überdeckt werden und sie so nicht bis zum Fluchtpunkt gezeichnet werden dürfen (siehe Hotspot 2).
Schließlich werden alle Flächen mit Buntstiften deckend ausgemalt. Flächen, die nach unten zeigen, erhalten einen von den Seitenflächen abweichenden Tonwert bzw. Helligkeitsgrad. Diese Farbtonabstufung trägt ebenfalls zur räumlichen Gesamtwirkung bei. In dieser Schülerarbeit sind alle nach unten zeigenden Flächen in einem dunkleren und die nach rechts zeigenden Flächen in einem helleren Farbton gehalten. Die Schülerinnen und Schüler verwenden einen möglichst weichen Buntstift und erzielen durch unterschiedlichen Druck auf den Stift die gewünschte Farbabstufungen.
Am Ende werden mit einem schwarzen Filzstift oder Fineliner alle Umrisslinien nachgezeichnet, um die Stahlkraft der Farben zu erhöhen und die Farbtonunterschiede zwischen den einzelnen Farbflächen deutlicher zu machen.
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Über den Autor
Simon
Simon ist Kunstlehrer an einer Realschule in Baden-Württemberg. In seinem Klassenzimmer bemüht er sich, seinen Schülern authentische und aussagekräftige Erfahrungen zu bieten, die Imagination, Kreativität und Zusammenarbeit fördern und die Kinder und Jugendliche dazu herausfordern, Fähigkeiten zur Problemlösung und zum kritischen Denken zu entwickeln. Er versucht seinen Schülern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie sich frei ausdrücken und durch persönliches Erproben wachsen können.
Suer Ideen für den Unterricht!
Liebes „Kui“- Team
Vielen herzlichen Dank für eure tollen Ideen. Ich bin restlos begeistert. Der einzige Wermutstropfen sind fehlende Bewertungsraster.
?
Hi, die Einheit ist toll, will sie unbedingt ausprobieren. Aber ich schließe mich Christa an, ein Bewertungsraster wäre das i- Tüpfelchen.
Danke fürs Bereitstellen.
Geniale Plattform für KunstlehrerInnen!!!
Tolle Ideen und wunderbar strukturiert aufbereitet!!!
Ohne euch wäre mein Kunstunterricht nur halb so bunt und halb so gut!!!
Endlosen Dank…