Das Thema Farbe wird vielerorts noch durch die »klassische Farbtheorie«, das heißt über Pigment-Misch-Übungen an Farbkreisen oder die Lehre der Sieben Farbkontraste nach Johannes Itten, gelehrt und vermittelt. Manchen ist tatsächlich noch nicht bekannt, dass diese Theorien nach heutigem wissenschaftlichen Stand nicht mehr haltbar sind. Anderen ist eventuell die negative Tragweite der Zurichtung des Phänomens Farbe auf diese in sich und an sich falschen Modelle nicht bewusst.
Dieses Video versucht deshalb, einen groben Überblick über die Unzulänglichkeiten und Fehler der »klassischen Theorie« zu vermitteln. In der Hoffnung, dass dadurch eine größere Offenheit für eine Farbdidaktik geschaffen wird, die versucht, der Farbe als einem Wahrnehmungsphänomen gerecht zu werden.
Ich empfehle außerdem die Homepage von Dr. Andreas Schwarz, der im Bereich der Farbdidaktik eine bemerkenswerte Arbeit geleistet hat. Dort findet sich auch eine Übersicht seiner wissenschaftlichen und didaktischen Arbeiten zur Farbe.
Farbkreise – Wozu?
Farbkreise sind Ordnungssysteme für Farben. Und von diesen gibt es sehr viele. Sie sind meist Bestandteil einer Farbenlehre, also einer festen Theorie darüber, wie man Farbe zu ordnen und einzusetzen habe. Diese Tatsache bringt einiges an Problemen mit sich, denn viele Farbmodelle (Farbkreise sind eine mögliche Darstellungsform davon) sind für ganz bestimmte, oft physikalische oder technische Zwecke konstruiert. Sie dienen dabei mehr diesem bestimmten Zweck, als dass sie Farbe als Phänomen wirklich erklären. Dabei wird das Wahrnehmungsphänomen Farbe oft unzureichend dargestellt oder Farben werden schlichtweg falsche Eigenschaften (zum Beispiel eine physikalische Mischbarkeit) zugesprochen. Das führt zu eklatanten Missverständnissen.
Dieses Video zeigt auf, dass wir an Farbtheorie nicht viel brauchen. Weder um Farben wahrnehmen, erkennen und differenziert beschreiben zu können, noch um mit Malfarben und Pigmenten eine bestimmte Farbwirkung gezielt hervorrufen zu können. Welche Art von Farbmodellen dazu nützlich sind und wie man diese einsetzen kann, das zeige ich euch in diesem Video.
Das Gegenfarbmodell von E. Hering
Farbe ist ein Wahrnehmungs-Phänomen. Das bedeutet, dass Farbe nur in unserer Wahrnehmung existiert. Wenn wir eine Farb-Theorie nutzen, dann muss diese phänomenologisch sein – so wie das Gegenfarb-Modell von Ewald Hering. Seine Gegenfarbentheorie beruht auf 4 (statt 3) Grundfarben, nämlich Rot, Grün, Blau und Gelb, die er als empfindungsgemäße „Urfarben“ ausmacht. Obwohl Herings Vorstellungen stark vereinfachend waren, konnten seine Annahmen tatsächlich nachgewiesen werden. Seit 1966 bestätigen neurophysiologische Untersuchungsergebnisse, dass es vier grundlegende Farbempfindungen gibt. Farbe wird heute oft immer noch oft unzureichend dargestellt und dabei werden Farben schlichtweg falsche Eigenschaften (zum Beispiel eine physikalische Mischbarkeit) zugesprochen. Das führt zu eklatanten Missverständnissen und zu schlichtweg falschen Modellen und Theorien. Dabei brauchen wir zum Wahrnehmen und Bewerten von Farben keine Theorie, die uns feste Mischgesetzlichkeiten oder Wirkungen vorschreibt. Wir müssen nur genau hinsehen lernen. Das Gegenfarb-Modell erklärt uns dabei ganz einfach, wie unsere Wahrnehmung von Farbtönen grundlegend funktioniert.
Das Munsell-Farbsystem
Farbe ist ein Wahrnehmungs-Phänomen. Das bedeutet, dass Farbe nur in unserer Wahrnehmung existiert. Wenn wir eine Farb-Theorie nutzen, dann muss diese phänomenologisch sein – so wie das Farbsystem von Albert Munsell. Er entwickelt sein Farbmodell auf Basis von drei Merkmalen von Farbe: Farbton, Helligkeit und Buntheit. Das sind die drei Erscheinungsweisen, die wir von Farbe wahrnehmen. Jede von uns wahrgenommene Farbe setzt sich aus diesen drei Komponenten zusammen.
Farbe wird heute oft immer noch oft unzureichend dargestellt und dabei werden Farben schlichtweg falsche Eigenschaften (zum Beispiel eine physikalische Mischbarkeit) zugesprochen. Das führt zu eklatanten Missverständnissen und zu schlichtweg falschen Modellen und Theorien. Dabei brauchen wir zum Wahrnehmen und Bewerten von Farben keine Theorie, die uns feste Mischgesetzlichkeiten oder Wirkungen vorschreibt. Wir müssen nur genau hinsehen lernen und wissen, worauf wir achten sollten. Das Modell von Munsell erklärt uns dabei ganz einfach, in welcher Form unsere Wahrnehmung von Farbe grundlegend funktioniert.
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Über die Autorin
Melanie
Melanie arbeitet als Studienrätin an einem Gymnasium und unterrichtet die Fächer Kunst, Philosophie und Ethik. Ihr pädagogischer Ansatz ist es, zu vermitteln, wie wichtig es ist, das Gegebene kritisch zu hinterfragen. Ihr liegt viel daran, im Unterricht Räume für praxisnahes Erleben, individuelles Erproben und Experimentieren zu schaffen. Ihr großes Experimentierfeld ist daher eine Form von individualisierendem Werkstatt-Unterricht.
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