Das Verfahren der Hinterglasmalerei hat eine lange Tradition. Vor allem im 18. und 19 Jahrhundert entstanden zahlreiche religiös-volkstümliche Hinterglasmalereien. Bei dieser Technik wird die Rückseite einer Glasplatte bemalt und später in der Aufsicht betrachtet. Die Hinterglasmalerei muss von der Glasmalerei, wie wir sie beispielsweise in Kirchenfenstern vorfinden, unterschieden werden.

In unserem Vorhaben müssten wir genau genommen von einer Hinterfolienmalerei sprechen, da uns keine Glasplatten zur Verfügung stehen.

Am Anfang der zweiten Doppelstunde beschäftigen wir uns mit verschiedenen Farbkontrasten, wobei wir unser Augenmerk vor allem auf den Komplementärkontrast legen. Die in der Farbenlehre nach Johannes von Itten im Farbenkreis gegenüberliegenden Farben sind komplementär zueinander (Rot – Grün / Violett – Gelb / Blau – Orange). Ihre Leuchtkraft verstärkt sich, stellt man sie gegenüber.

Auf der Rückseite der Folie werden nun Flächen mit unverdünnter Acrylfarbe deckend bemalt. Ist die Farbe etwas angetrocknet, kann eine zweite Farbschicht aufgetragen werden. Die Schülerinnen und Schüler verwenden hierbei vor allem komplementäre Farben, um deren Leuchtlkraft zu intensivieren. Diese Technik verzeiht kleine Unachtsamkeiten beim Einhalten der Umrisslinie als Farbgrenze, da die schwarzen Folienstiftlinien nicht überdeckt werden können, weil sie zuvor auf der Vorderseite der Folie aufgezeichnet wurden. Dreht man die Folie nun wieder um und legt sie auf ein weißes Papier, kann man die Leuchtkraft der Farben bestaunen.