- KLASSENSTUFE
- Klasse 1-4
Klasse 5-6
- ARBEITSBEREICH
- Mischtechnik
Grafik
- SCHWIERIGKEIT
- ⬣ ⎔ ⎔
- ZEITAUFWAND
- ⬣ ⎔ ⎔
⬣ ⬣ ⎔
Benötigte Materialien
Arbeitsauftrag
„Gestalte ein fantastisches Blattwesen mit der Frottage-Technik.“
Auf einen Blick
Die Kinder suchen im Schulgarten trockene Blätter und bringen von daheim Gegenstände mit einer spannenden Oberfläche mit. Es wird fleißig mit einem weichen Bleistift (6B und weicher) frottiert. Die Frottagen werden danach sorgfältig entsprechend ihrer späteren Bestimmung zugeschnitten. Die Schülerinnen und Schüler ordnen die ausgeschnittenen Blätter auf einem Zeichenblockblatt so an, dass ein fantastisches Blattwesen zum Leben erweckt wird. Die einzelnen Frottagen werden aufgeklebt. Am Ende wird das fertige Blattwesen ausgeschnitten und wiederum auf ein farbiges Tonpapier zusammen mit weiteren Frottageelementen geklebt.
Step by Step
Der Einstieg in das Unterrichtsvorhaben erfolgt über ein kleines Ratespiel. Unter einem weißen Papierbogen wurde zuvor eine flache Käsereibe versteckt. Die Kinder werden nun aufgefordert zu raten, was sich wohl unter dem Papier verbergen könnte. Nachdem niemand den Gegenstand erraten konnte, wird gefragt, wie man mit einem Hilfsmittel herausfinden könnte, was sich unter dem Papier befindet, ohne selbiges anzuheben. Sollten die Schülerinnen und Schüler nicht von selbst darauf kommen, kann ihnen das Hilfsmittel (Bleistift) gezeigt werden. Mit dem weichen Bleistift reibt schließlich das Kind, das die richtige Antwort geliefert hatte, über die Papieroberfläche. Die Form und Oberflächenstruktur der Käseraspel zeichnet sich ab und die Kinder benennen den geheimnisvollen Gegenstand.
Nun wird ein weiteres Blatt über die Käsereibe gelegt und mit einem sehr harten Bleistift frottiert. Das Ergebnis ist ernüchternd. Wir thematisieren, warum sich eine reliefartige Oberflächenstruktur besonders kräftig und deutlich mit Kohle oder einem weichen Blei-, Wachs- oder Grafitstift auf Papier abzeichnet. Zudem wird den Kindern erklärt, dass der Stift beim Frottieren möglichst flach gehalten werden sollte. Die Kinder erkennen, dass man die Struktur von Gegenständen oder Flächen durch den Durchrieb auf einem Blatt Papier sichtbar machen kann und dass man dieses Verfahren „Durchreibetechnik“ oder „Frottage“ nennt.
Anschließend können die Kinder in einer Experimentierphase die Handhabung von unterschiedlichen Zeichengeräten (Bleistifte, Wachsmalkreiden,…) und den Durchrieb verschiedener Oberflächenstrukturen erproben. Sie sammeln hierbei Erfahrungen mit der Frottagetechnik und entwickeln motorische Fähigkeiten. Den Schülerinnen und Schülern stehen hierfür entweder verschiedene Materialien mit geeigneter Oberflächenbeschaffenheit (raue Strukturtapete, Wellpappe,…) im Kunstraum zur Verfügung; die Kinder könnten aber auch im Schulgebäude oder Schulgarten nach spannenden Oberflächen suchen und diese frottieren. Im Klassenraum wird dann später erraten, woher die jeweiligen Ergebnisse stammen könnten.
Wir betrachten im Anschluss Arbeiten von Max Ernst, der in seiner Histoire Naturelle im Jahre 1925 die Frottage als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit maßgeblich prägte. Die verbleibende Zeit nutzen die Schülerinnen und Schüler, um Blätter mit einem weichen Bleistift zu frottieren. Sie erhalten den Auftrag, in die nächste Kunststunde trockene Blätter und Gegenstände mit interessanten Oberflächenstrukturen mitzubringen.
In der 2. und 3. Doppelstunde werden zahlreiche Oberflächen von mitgebrachten Blättern und Gegenständen auf dünnes Kopierpapier frottiert. Die Durchreibeergebnisse werden dann mit einer Schere zu- und ausgeschnitten und auf einem DIN A3 Zeichenblockblatt zu einem fantastischen Blattwesen angeordnet. Einigen Kindern fällt es nicht auf Anhieb leicht, die einzelnen Frottageelemente zusammenzusetzen. Hier kann es hilfreich sein, wenn Bilder von Tieren zur Verfügung stehen, die Attribute und Körperformen besitzen, die für den Betrachter sofort zuordenbar sind (Der Krebs mit seinen Scheren, ein Büffel mit Hörnern, der Pfau mit seinen Federn…). Am Ende der Stunde werden die bereits ausgeschnittenen Frottageelemente in einer rasch gefalteten Blattmappe gesammelt (siehe Bild).
Nun werden die einzelnen Frottageteile auf das Zeichenblockblatt geklebt. Sollte der Platz des Blattes für raumgreifende Formen nicht ausreichen, kann ein größeres Tonpapier ausgegeben werden. Sind alle Teile aufgeklebt, wird das gesamte Blattwesen nochmals ausgeschnitten, um es schließlich auf ein farbiges Tonpapier zu kleben. Werden die einzelnen Frottageteile direkt auf dem Tonpapier fixiert, ergeben sich oftmals unschöne Klebespuren an den Rändern oder auf dem Papier. Daher ist dieser Zwischenschritt empfehlenswert. Auf das Tonpapier können am Ende noch weitere Frottageelemente aufgeklebt und das Blattwesen zeichnerisch ergänzt bzw. erweitert werden.
Reflexion
Am Ende der Unterrichtseinheit beurteilen die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Selbsteinschätzungsbogens ihren Gestaltungsprozess und das Arbeitsergebnis hinsichtlich der im Vorfeld gemeinsam erarbeiteten Bewertungskriterien.
MATERIALIEN DOWNLOAD & PRINT
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Über den Autor
Simon
Simon ist Kunstlehrer an einer Realschule in Baden-Württemberg. In seinem Klassenzimmer bemüht er sich, seinen Schülern authentische und aussagekräftige Erfahrungen zu bieten, die Imagination, Kreativität und Zusammenarbeit fördern und die Kinder und Jugendliche dazu herausfordern, Fähigkeiten zur Problemlösung und zum kritischen Denken zu entwickeln. Er versucht seinen Schülern einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie sich frei ausdrücken und durch persönliches Erproben wachsen können.
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